Theatersozialprojekt und
Kulturhaus in El Alto, Bolivien, 
auf dem Dach der Welt.

Diesen Video-Clip
haben unsere Freiwilligen
über das Projekt COMPA gedreht. 

Theater der Unterdrückten

Theater der Befreiung & Dekolonisierung des Körpers. 

Sicherheit

Direkt: Die Sicherheitslage für unsere Freiwilligen ist relativ gut und deutlich besser als in anderen Millionenstädten Lateinamerikas.
Indirekt: Die Alltagsgewalt, die man (insbesondere als FW mit entsprechenden Projekten) auch vom Hörensagen mitbekommt ist hoch. Es werden z.B. Kinder aus dem Straßenkinderprojekt getötet oder sterben aus diversen anderen Gründen (Krankheit). Nachts gibt es auf den Straßen immer wieder Schlägereien, vereinzelt auch in Nachbarschaft des FW-Hauses. Die Leute sind ängstlich und kultivieren ein negatives Selbstbild, in dem El Alto als besonders gefährliches Pflaster empfunden wird. Dies entspricht nicht unserer Erfahrung als WI: Wir wohnen seit 10 Jahren mit 3 bis 5 Freiwilligen in El Alto und es gab noch keine gravierende Vorfälle, außer vereinzelte Diebstähle. Noch nie hat jemand körperlichen Schaden erlitten.
Tagsüber sind sehr viele Menschen auf den Straßen. Man fühlt sich zwar sicher, sollte aber trotzdem ständig aufmerksam sein, Vorsicht walten lassen und seinen gesunden Menschenverstand benutzen.
Die Gefahr, im Laufe des Jahres mal beklaut zu werden ist hoch. Es ist wahrscheinlich, dass jeder FW mal eine unliebsame Erfahrung mit Diebstählen macht. Die meisten WGs werden irgendwann mal Opfer von Diebstählen. Etwa alle 3 Jahre kommt es zu einem Einbruch in die FW-WG, meist wegen Naivität von unseren Freiwilligen. Vorsicht ist geboten, wenn Freunde von Freunden (von Freunden…) bei Tag als Gäste Einblick ins Haus bekommen haben und wissen, wo die „Schätze“ lagern (z.B. Laptops). So werden Begehrlichkeiten geweckt.

Zielgruppen

In den Anfangsjahren richtete sich der Theaterpädagoge Ivan Nogales mit seinem Projekt TEATRO TRONO an Straßenkinder in El Alto. Sie durften ihre Realität und ihre Themen in kleinen, schrillen Theaterstücken verarbeiten und auf die Bühne bringen (Ausgrenzung, Drogen, Hunger, Mißbrauch).

Inzwischen hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass man mit der selben Energie, mit der man einen Straßenjunge in die Gesellschaft resozialisieren kann, alternativ auch 10 gefährdete Kinder davor bewahren kann, überhaupt auf der Straße zu landen. “Mas vale prevenir, que curar!” 

Der Schwerpunkt liegt jetzt also auf Prävention statt auf Brennpunktsozialarbeit. Durch persönliche Zuwendung, Selbstwertsteigerung, Bildung, Kompetenz-Vermittlung und Etablierung einer “Kultur des Zusammenhalts” sollen niños vulnerables (verletzliche Kinder) charakterlich gestärkt, gegenüber Drogen immunisiert und vor dem Absturz auf die Straße bewahrt werden. 

Es gehört zur Philosphie nicht zu urteilen, schon gar nicht zu verurteilen. Die Kinder und Jugendlichen werden so angenommen, wie sie sind und wie man sie antrifft. 

Sie stammen meist aus den ärmeren Vierteln von El Alto. Ihr Alter liegt meist zwischen 8 und 17 Jahren.  

 Da die Teilnahme an den Workshops freiwillig ist, muß das Projekt-Angebot spannend, abwechslungsreich und eine erfreuliche Erfahrung sein, damit die Kinder und Jugendlichen von sich aus gerne wiederkommen. 

 

Aufgaben als Freiwillige

Das Einsatzfeld hängt ganz von der Sparte des Projektes ab, in der man arbeitet. Im Haupthaus dreht sich die Arbeit v.a. um Workshopleitung (Theater, Englisch-Kurs, Deutsch-Kurs, Musik…), Nachhilfe (Alter 6-14, alle Fächer, v.a. Englisch), Freizeitbetreuung (Spiele im Kinderheim, Sportangebote) und Streetwork (Workshops für Straßenkinder, Mobile Schule).

Wunschprofil

-Vorerfahrung im künstlerisch-musischen Bereich (Musik, Malerei, Theater etc.) – Interesse an Kunst, Kultur und Politik (insb. Friedenspolitik) – Bereitschaft zum basis-nahen Leben – starke Motivation für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen – hohes Maß an Selbstständigkeit und anpackender Eigeninitiative – Verantwortungsbewusstsein – Kreativität – Flexibilität – Freude an Vernetzungsarbeit – Teamfähigkeit – Anpassungsfähigkeit – Frustrationstoleranz – Humor und Herzwärme. Außerdem sollten die FW einen intensiven, respektvollen und freundlichen Kontakt zu den Kindern und Mitarbeiter_innen des Projekts aufbauen und sensibel für die Kultur, Geschichte und Politik des Landes sein. 

Wer im COMPA arbeiten möchte braucht viel Energie, Geduld und Durchhaltevermögen.

Projekt-Info COMPA & Teatro Trono

COMUNIDAD DE PRODUCTORES EN ARTE (COMPA), EL ALTO/LA PAZ, BOLIVIEN

Stand: Januar 2016
Ursprünglich eine Theaterschule für Straßenkinder (Teatro Trono). Mittlerweile ein Kulturhaus im Armenviertel mit breitgefächertem Angebot in der Schnittfläche zwischen Kunst und Sozialarbeit. Das Projekt betreibt „Sozialarbeit im Verbund“, d.h. es kooperiert mit unterschiedlichen Einrichtungen zum Wohle der Kinder der Stadt. Neben den Workshops im Kulturhaus unterstützen die Freiwilligen die mobile Schule für Straßenkinder, organisieren das Freizeitprogramm für Taubstumme und geben Gitarrenunterricht im Gefängnis – oder unterrichten Selbstverteidigung für Mädchen im Armenviertel. Ansatz: Theater als erfolgreiche und kreative Form der Sozialarbeit. Die Kinder und Jugendliche schreiben oft ihre Texte selber (hilft bei der Verarbeitung traumatischer Erfahrungen), proben in Gruppen (Teamwork, Gruppengefühl, Sprachverständnis) und führen die Stücke schließlich auf (Selbstwert, Horizonterweiterung, Multiplikation). Einmal im Jahr findet mit einem Theater-LKW eine Bildungs-Theater-Tournee durch Bolivien statt, wo in verschiedenen Armenvierteln aufgetreten wird. Achtung: Das Projekt liegt auf 4200 m Höhe, man muss eine Gewöhnungsphase einrechnen. Wir haben dort die höchstgelegene Freiwilligen-WG der Welt!

Web: http://www.fundacioncompa.com/

I. DAS PROJEKT
TÄTIGKEITSFELD DER FW
TYPISCHER ARBEITSTAG

7:30 Aufstehen + Frühstücken
8:15 aus dem Haus, Minibusfahrt, 2x umsteigen
9:00 Workshop in der Schule/Betreuung im Kinderheim
10:30 Minibusfahrt zurück
11:30 Ankunft zuhause > Workshop vorbereiten, kochen, essen
13:45-14:00 Fußweg oder Busfahrt zum Zentralhaus (Kulturhaus Compa)
14:00-15:30 Basteln/Deutschunterricht/Englischunterricht/Beatbox/Theater/Fußball…
16:00-18:00 noch ein Workshop oder Vorbereiten des nächsten Workshops; danach kleine Pause, alle treffen sich im Büro zu einer Besprechung
19:00 Arbeit mit Straßenkindern oder private Teilnahme an Theater, Frauengruppe etc.
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ZIELGRUPPE
Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene aus El Alto. Vereinzelt auch Arbeit mit Strassenkindern, meist jedoch liegt der Fokus auf Prävention: Es soll vermieden werden, dass Kinder aus dem Armenviertel auf die Strasse abdriften.
EINSATZFELD
Das Einsatzfeld hängt ganz von der Sparte des Projektes ab, in der man arbeitet. Im Haupthaus dreht sich die Arbeit v.a. um Workshopleitung (Theater, Englisch-Kurs, Deutsch-Kurs, Musik…), Nachhilfe (Alter 6-14, alle Fächer, v.a. Englisch), Freizeitbetreuung (Spiele im Kinderheim, Sportangebote) und Streetwork (Workshops für Straßenkinder, Mobile Schule).
Die Mobile Schule im Einsatz.
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ARBEITSUMFANG
Die tägliche Zeit im Projekt und die Vorbereitungszeit halten sich etwa die Waage (je 4 h). Es wird an fünf Tagen in der Woche gearbeitet, das Wochenende ist frei.
Es gibt ein paar interessante Zusatzprojekte mit Taubstummen, im Jugendgefängnis oder mit Strassenkindern. Die MObILE SCHULE steht und fällt mit dem Engagement der Freiwilligen. Fast jedes Jahr gibt es eine mehrwöchige Theater-Tournee durch Bolivien oder Argentinien. Die FW dürfen hierbei gerne mitmachen, wenn sie wollen und sich an den Stücken und Proben beteiligen.
VERANTWORTUNG
Die FW sind hauptverantwortlich für weite Teile der Arbeit, zB. Workshopleitung. Hier sind sie verantwortlich für alle von ihnen vermittelten Inhalte. Im Straßenkinderprojekt kann man sich eher an die anderen Mitarbeiter „dranhängen“ und als eine Art Assistenzlehrer wirken.
SCHWIERIGE UND SCHÖNE SEITEN DER ARBEIT
Als angenehm wird von dem meisten FW die große Freiheit in der Gestaltung der Arbeit empfunden: Es gibt keinen, der die FW korrigiert und zensierend maßregelt. Die Bewegungsfreiheit innerhalb des Projektes ist groß: Man kann sich aussuchen, mit wem man zusammenarbeitet.
Genau diese Freiheiten werden aber besonders in der Anfangszeit als schwierig empfunden. Man wird “ins kalte Wasser geworfen” und hat wenig Eingewöhnungszeit. Von den Freiwilligen wird fast von Anfang an erwartet, dass sie alleine Workshops geben, was zu Überforderung führt. Sie werden in ihrer Arbeit wenig bis gar nicht begleitet. Auch im Umgang mit schwierigen Situationen im Umfeld der Projektkinder sind die Freiwilligen teils auf sich selbst gestellt. Es gibt Unterstützung und Hilfe von seiten der ProjektmitarbeiterInnen, aber sie muss gezielt erfragt werden.
Außerdem kommt es regelmäßig vor, dass ein Workshop z.B. an mangelnden Teilnehmerzahlen scheitert. Die Teilnahme ist manchmal sehr unregelmäßig, was gezieltes Arbeiten verhindert.
Wer im COMPA arbeiten möchte braucht viel Energie, Geduld und Durchhaltevermögen.
TIPPS
Dos: Man sollte niedrige Ansprüche haben und kleine Erfolge feiern. Learning by doing lautet die Devise. Pläne darf man nicht zu eng fassen, sondern sollte eine flexible Einstellung entwickeln und sich an die Gegebenheiten improvisatorisch anpassen lernen. Eine große Lernchance, vor allem für angehende Pädagogen! Man sollte sich Pausen nehmen, nicht versuchen, allen Möglichkeiten und Ansprüchen gerecht zu werden.
Don’ts: Unzuverlässigkeit (zB. eigene, selbst verantwortete Workshops ausfallen lassen)!
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TÄTIGKEITSFELD DES PROJEKTES
MITWIRKENDE
Projektleiter ist Iván Nogales. Er steht sozusagen über allem – er ist Gründer, Geschäftsführer und Gehirn des Projekts. Iván hat deshalb einen hohen Machtanspruch ans Projekt und die MitarbeiterInnen.
Ivan Nogales (li.) und Pablo Schickinger (WI)
Hinter Iván stehe eine Gruppe von Abteilungsleiterinnen, die verantwortungsvolle Aufgaben übernehmen. Raquel Romero ist Geschäftsführerin und leitende Pädagogin. Gisela Ossio ist Juristin. Coral Salazar leitet den Projektableger COMPA Deutschland/Berlin, und Ana Salazar ist leitende Pädagogin sowie – das als privates Detail – Mutter von Ivans Kindern.
Des weiteren gibt es ca. 15 Vollzeit-Mitarbeiter bzw. FW, die das Projekt mit Leben füllen. Außerhalb des COMPA stehen andere Interessengruppen und Partnerorganisationen, mit denen Kooperationen bestehen und mit denen die FW gelegentlich zu tun haben.
Theater auf der Straße.
ZIELGRUPPE
Das COMPA-Hauptprojekt in El Alto bedient nicht nicht die klassischen Sozialfälle (Waisen/Sozialwaisen/Straßenkinder), sondern Leute, die zur Schule gehen und höchstens
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Kinder mit Straßen-Vergangenheit (im Haupthaus auch solche, die bereits studieren). Zugrunde liegt der Multiplikationsgedanke: Dort sollen “social leaders” ausgebildet werden, die später positiv auf ihr soziales Umfeld rückwirken.
Die weiter gefasste Zielgruppe ist vielfältig, weil Kooperationen mit diversen anderen Organisationen und deren Zielgruppen bestehen (z. B. Prostituierte). Auf diesem Wege dringt die Arbeit des COMPA also immer noch in den Streetwork-Bereich vor.
Theateraufführung im COMPA.
WER TRÄGT DAS PROJEKT?
Das COMPA bezieht nur wenige Gelder aus Europa. Die Mischfinanzierung stammt hauptsächlich aus Skandinavien (Dänemark/Finnland/Schweden). Das Ziel ist eine langfristige Selbstfinanzierung, dieses Projekt steckt aber noch in der Anfangsphase.
SOZIALES UMFELD
Es gibt drei Projekte in drei verschiedenen Stadtvierteln. Das Hauptprojekt hat wiederum verschiedene Stellen. Die Hauptstelle, die für die FW relevant ist, befindet sich in Ciudad Satelite („reichster“ Stadtteil von El Alto, entspricht der unteren Mittelklasse von La Paz). Die anderen Häuser bzw. Einsatzorte befinden sich in z.T. in sehr ärmlichen Gebieten und werden von den FW nur ausnahmsweise frequentiert.
ZUSAMMENARBEIT
BETREUUNG DER FW
Insgesamt haben die FW viele Freiräume und warden vor Ort verhältnismäßig wenig betreut (hohe Eigenständigkeit notwendig). Charo (Maria del Rosario Huarachi Vela) ist ehrenamtliche Mentorin der FW. Sie ist aber auch für viele andere Dinge zuständig, daher hat sie wenig Zeit für diese Aufgabe. Das bedeutet, dass sie nicht aktiv beratend einwirkt und die FW in einem „Wohlfühl-Paket“ dauernd an die Hand nimmt; der Impuls muss vielmehr von den FW selbst ausgehen. Man findet Unterstützung wenn man sie sucht, es läuft einem aber keiner hinterher. Es gibt kein ausgeklügeltes Training bzw. Einlernen, die Einarbeitung erfolgt auf eigene Faust (und natürlich während des On-Arrival-Trainings (OAT) mdurch die Vorgänger-FW. Die geringe Betreuungsdichte hat auch ihr Gutes: Keiner kontrolliert die Workshops mit “Unterrichtsbesuchen”, die FW haben große Freiheiten.

ARBEITSATMOSPHÄRE UND WERTSCHÄTZUNG
Insgesamt gibt es eine gute, gemeinschaftliche Atmosphäre, man geht nett miteinander um. Natürlich “menschelt” es auch hier: Es gibt auch mal interne Konflikte oder Reibereien unter den bolivianischen Mitarbeitern; der gemeinsame Gedanke vereint aber immer wieder die Parteien. Als FW ist man im Normalfall und bei klugem Verhalten nicht Teil der internen Konflikte und daher überall gern gesehen.
TREFFEN UND BESPRECHUNGEN
Früher gab es wöchentliche Besprechungen, jetzt finden diese meist nur monatlich statt.

PROJEKTORGANISATION
PERSONELLE SITUATION
Dies ist fluktuierend, allerdings gibt es ca. 8 Festangestellte, die immer da sind. Auch die Zielgruppe fluktuiert stark im Jahresturnus: Kurse werden im “Schuljahresmodus” abgehalten, eine Neuausschreibung der Kurse erfolgt immer nach den großen Schulferien (Ende Januar). Da immer mal wieder Förderungen von Stiftungen wegbrechen, müssen einzelne Mitarbeiter leider öfters phasenweise entlassen werden. Das Monatsgehalt eines Compa-Mitarbeiters beträgt etwa 120 €.
STRUKTUREN
Das Ideal des COMPA ist eine basisdemokratische Organisation, und viele Elemente in der Struktur folgen diesem Anspruch auch. An der Anzahl der kleineren Konflikte sieht man, dass Raum zur Auseinandersetzung ist: Eine Streitkultur ist vorhanden. Trotzdem bleibt die Basisdemokratie ein Ideal: Es gibt nach wie vor klare Hierarchien.
HINTERGRUND
Die Grundideologie des COMPA wurde in einem Manifest festgehalten. Es beschäftigt sich mit der Dekolonisierung des Körpers – die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Verhältnissen ist antikolonial und andin (indigene Tradition und Kulturreservoir) sowie europa- bzw. amerika-kritisch geprägt. Das Schaffen des COMPA zielt in letzter Instanz auf die Schaffung einer kulturellen Unabhängigkeit Boliviens und des Andenraums ab. Die Kunst soll hierfür als Mittel dienen.

PROJEKTFERIEN
20. Dezember bis Mitte Januar

II. ORT, MENSCHEN, KULTUR UND FREIWILLIGENLEBEN

El Alto.

GRÖßE
El Alto ist eine Großstadt und fühlt sich auch so an. Die meisten Punkte sind nur mit dem ÖPNV erschließbar. El Alto ist mittlerweile größer als das direkt angrenzende, durch den charakteristischen Talkessel begrenzte La Paz und zieht sich weit übers Altiplano (die andine Hochebene) hin. El Alto ist in den letzten Jahrzehnten enorm angewachsen und wächst weiterhin. Der einstmals außerhalb der Stadt gelegene Flughafen ist mittlerweile komplett von Stadt „umwuchert“. Die offizielle Zahl der Bewohner bewegt sich zwischen 800.000 und 900.000, inoffizielle wahrscheinlich über 1 Mio. La Paz (ca. 750.000 Einwohner) und El Alto zusammen machen das massivste Siedlungsgebiet Boliviens aus. El Alto selbst ist die zweitgrößte Stadt Boliviens nach Santa Cruz (1,4 Mio). In Bolivien leben insgesamt etwa 10 Mio. Menschen.

LAGE
Das Altiplano liegt auf knapp 4000 M.ü.N.N. Die Gegend macht den Mittelpunkt des Landes aus, trotzdem sind die Busfahrten in andere Städte weit und beschwerlich.

KLIMA
Die Temperaturen bewegen sich meist zwischen 4 und 14 °C. Zu den ganzjährig unangenehmen Temperaturen kommt der Umstand, dass es sehr windig ist. Es gibt eine Trocken- (Juni, Juli) und eine Regenzeit (Dezember bis Februar). Das Niederschlagsrisiko beträgt während der Regenzeit ca. 50% am Tag. Sonnenstunden variieren (gefühlt) wenig zw. Sommer und Winter, meistens von 7-20 Uhr. Die UV-Strahlung der Sonne ist wegen der Höhenlage sehr stark, aber nicht unbedingt wärmend. Vorsicht vor Sonnenbrand und Sonnenstichen, es wird empfohlen Sonnencreme zu benutzen und Hüte zu tragen! Angenehme Ski-Unterwäsche (z.B. Dunova) ist an manchen Abenden empfehlenswert. Die Hauswände sind nicht sehr dicht und die Häuser haben nur selten eine Heizung (warmer Schlafsack sinnvoll!).

BEWOHNER_INNEN
Viele sind Analphabeten, der Wikipedia-Wert von 88% ist nach Einschätzung unserer FW allerdings deutlich zu hoch angesetzt (35% scheinen uns realistischer). Mehr und mehr Kinder gehen zur Schule, weniger in den Randbezirken. Viele verrichten Kinderarbeit mit Abendschule. Analphabeten sind hauptsächlich die zugezogene Landbevölkerung (Menschen, die in den letzten 10 Jahren vom Land gekommen sind). Im Vgl. zu anderen Städten ist El Alto eher bildungsfern.
Die Bevölkerung ist in hohem Maße indigen geprägt. Die ethnischen Hauptgruppen sind Aymará und Quechua (die Nachfahren der sog. „Inka“). In El Alto beträgt die Indigenitätsrate 90%. Die Mestizisierung (Durchmischung mit Nachfahren europäischer Kolonisatoren) ist gering. Die Identifiaktion mit indigener Geschichte und Kultur ist dementsprechend hoch. Es herrscht ein sehr großes Traditionsbewusstsein vor, das in alle Alltagspraxen lebendig hineinreicht. Es existiert ein flächendeckender religiöser Synkretismus (also die Kombination von Katholizismus und indigenen Tradition). Rituale haben einen hohen Stellenwert im Alltag. Auch tradierte indigene Sozialstrukturen erhalten sich: Es gibt eine Nachbarschaftspolizei, gegenseitige soziale Kontrolle bis hin zur Selbstjustiz, Stadtviertelparlamente u.v.m.
Auf dem Markt von El Alto.

Im Stadtbild dominieren eher junge Menschen. Die Lebenserwartung liegt bei ca. 60 Jahren. Man sieht sehr viele Kinder.
Die indigenen Andenbewohner haben im Großen und Ganzen ein eher introvertiertes Temperament. Dennoch sind sie sich ihres Überlebenskampfes sehr bewusst.
Die Spanne zwischen arm und reich ist in El Alto für lateinamerikanische Verhältnisse recht klein, weil es kaum Reiche gibt. Diese Spanne beginnt aber gerade auseinanderzugehen. Das durchschnittliche Einkommen einer Familie liegt bei 300-400 €/Monat. Eine Mittelschicht entsteht gerade („Mittelschicht“ heißt in etwa: beide Elternteile arbeiten, können sich gelegentlich etwas über das nötigste hinaus leisten, einige sogar mit eigener angemieteter Wohnung bzw. Eigentumswohnung).

El Alto ist in sehr unterschiedliche Stadtviertel gegliedert, in die verschiedenen „zonas“ (Zonen) bzw. “districtos” (Distrikte). Derzeit gibt es 12 offizielle Distrikte, inoffiziell 16. El Alto ist eine der am schnellsten wachsenden Städte der Welt, es ist sehr schwierig den schnellen Wandel zu erfassen. Die Stadt wächst innerhalb kürzester Zeit unkontrolliert um bestehende, alte Dörfer des Umlandes herum, die dann eingeschlossen werden. Das bringt häufig administrative Schwierigkeiten mit sich.
Allgemein ist Spanisch die Sprache des öffentlichen Umgangs. Der bolivianische Dialekt ist sehr gute verständlich. Nur sehr vereinzelt gibt es Leute, die nur Quechua bzw. Aymará sprechen und verstehen.

VERKEHR
Das Netz an öffentlichen Verkehrsmitteln ist sehr gut, günstig und sicher, aber etwas chaotisch. Innerhalb der Stadt gibt es folgende Fortbewegungsmethoden:
– Nr. 1 ist unbestritten der Minibus. Das sind weiße Kleinbusse meist japanischen oder chinesischen Fabrikats, die feste Routen bzw. Linien fahren und die man per Handzeichen anhält, um einzusteigen. Aussteigen kann man jederzeit, indem man den Fahrer bittet anzuhalten. Der Preis beträgt zwischen 1-3 Pesos. Es gibt 12 Sitzplätze, oft werden aber auch bis zu 16 Personen transportiert.
– Micro: alte amerikanische Busse, die langsamer und billiger als die Minibusse sind. Ansonsten ist das System gleich.
– Trufi: öffentl. Taxis. Autos, etw. schneller und teurer als die Minibusse, 4 Personen, feste Routen.

– Teleférico: Seilbahn zwischen El Alto und La Paz. Momentan gibt es 3 Linien, diese werden in nächster Zeit ausgebaut auf 8. Eine Fahrt kostet 3 Pesos. Dies ist der mit Abstand schnellste Weg, um zwischen den beiden Städten hin- und her zu kommen. Es lohnt sich, eine Jahres- bzw. Monatskarte zu kaufen.

Für Überlandfahrten gibt es folgende Möglichkeiten:
– Fernbusse: Es gibt eine Vielzahl von Firmen und Anbietern. Tickets und Abfahrt am Busbahnhof, oft mehrmals pro Stunde. Oft sehr komfortable Busse und sehr billige Preise (z.B. 9 € für eine 18-stündige Busfahrt mit dem komfortablen Schlaf-Bus nach Santa Cruz).
– Flugzeug: Der Flughafen liegt in El Alto, nur 15 Minuten von unserer WG entfernt. International Flüge sind sehr teuer. Nationale Flüge sind günstiger als in Deutschland (ca. 50€ pro Flug innerhalb Boliviens, was manchmal eine 24-stündige Busfahrt spart, z.B. nach Tarija).
– Zug: Ein funktionierende Infrastruktur, die Zugverkehr erlauben würde, ist (wie in ganz Lateinamerika) auch in Bolivien so gut wie gar nicht vorhanden.
– Fahrrad/Fuß nicht empfehlenswert wegen gefährlichem Verkehrschaos und erheblichen Distanzen.

KULTUR, BILDUNG, FREIZEIT
Als FW erhält man schon von Arbeits wegen (COMPA-Theaterprojekt) Anschluss an kulturelle Veranstaltungen (Theateraktivitäten, Filmfestivals, Jazzfestivals usw.). Es gibt viele Gruppen von Künstlern, die mit dem COMPA in engem Kontakt stehen. Ansonsten gibt es in Alto wenig Angebot, dafür wiederum sehr viel in La Paz, das kulturelles Zentrum Boliviens ist (Konzerte, Orchester, Museen, Theater etc.). Innerhalb Boliviens hat La Paz die lebendigste Künstlerszene – v.a. sei hier das Viertel Sopocachi genannt.
Im Projekt-Stadtteil El Altos, Ciudad Satelite, gibt es eine Ausgehmöglichkeit (Disco). Alle anderen im Zentrum El Altos sind für FW nicht angeraten und zu meiden – dort trifft sich eher die lokaler Straßenkinderszene. Dafür gibt es in La Paz diverse Kneipen/Clubs/Diskotheken, in denen sich Entwicklungsarbeiter, reisende Backpacker und Bolivianer treffen.
El Alto und La Paz haben je eine staatliche Universität, an denen ein kostenloser Besuch von Kursen (als Gasthörer) möglich ist. Innerhalb des COMPA gibt es ein großes Angebot an Workshops, an denen man als FW kostenlos teilnehmen kann.
Fast alle FW haben zudem bisher Anschluss in den El Altoer Fußballmannschaften (leicht zugängliche Lokalliga) gefunden, auch Frauenmannschaften. Dies ist auch Basketball und andere Sportarten möglich. Alle weiteren Betätigungsmöglichkeiten sind abhängig von den diversen Aktivitäten im COMPA, die der/die jeweilige FW anbietet bzw. frequentiert, z.B. Frauentheatergruppe, musikalische Aktivitäten u.v.m.
Typische FW-Aktivitäten außerhalb des COMPA sind ausgehen (dies allerdings oft mit den COMPA-Leuten, die gleichzeitig die Sozialkontakte der FW darstellen); das ausgiebige Feiern ist unter bolivianischen Jugendlichen sehr verbreitet und unterscheidet sich kaum von der hiesigen Praxis. Man nutzt zudem die vielen Kinos, macht Tagesausflüge in die Umgebung usw. An Kursen und Fortbildungsmöglichkeiten außerhalb des COMPA gibt es in La Paz alles, was das Herz begehrt (Salsa, Yoga, Klettern usw.), man muss aber teilweise lange Fahrtzeiten einplanen.
Feier- und Festtage: Der Karneval (Februar und März) ist im andinen Raum und insbesondere für die bolivianische Kultur von zentraler Bedeutung. Mit Umzügen, Volkstänzen, bunter traditioneller Folklore und vor allem exzessiven Schaumschlachten wird die besondere Zeit begangen. Folklore gibt es auch an Todos Santos (Allerheiligen) zu bewundern.
Karneval in La Paz.

ESSEN UND ERNÄHRUNG
Man isst viel Fleisch mit Kartoffeln und Reis. Vor jedem Gericht gibt es Suppen. Es gibt einige traditionelle Gerichte, aber ingsesamt eine sehr einfache Küche. Im Alltag und auf der Straße kauft man häufig Burger bzw. Sandwiches und Hühnchen (Pollo). Auf dem Speiseplan stehen kaum Gemüse, kaum Obst, kaum Frisches – das gibt es zwar, wird aber kaum gegessen. Wer seine Ernährung ausgewogener gestalten möchte, muss zusätzliche Energie und Mühen dafür aufwenden.
In La Paz gibt es einige vegetarische Restaurants und internationale Küche (Thailänder, Inder, Franzosen etc.). Die Abwechslung im Straßenessen gestaltet sich in El Alto schwierig, da die Küche sehr homogene ist (allerdings hat der erste Bioladen in Ciudad Satelite kürzlich eröffnet). Restaurants sind besser als Straßenessen, aber wie diese nicht ohne Risiko (hängt auch vom Preis ab), am besten Stammrestaurants aussuchen. Auch der comedor (billige Restaurantzeile) am Markt kann zum Problem werden. Generell sollte man bei jeder Form von Essgelegenheit (ob nun auf dem Markt, auf der Straße oder im Restaurant) den gesunden Menschenverstand benutzen und ein Auge auf die hygienischen Verhältnisse haben.

EINKAUFEN
Es gibt täglichen Markt (Mercado Satelite) für die Dinge des alltäglichen Bedarfs. Für Großeinkäufe empfiehlt sich die Feria (Wochenmarkt). Auf den Märkten findet man eine große Auswahl an Obst, Gemüse und anderen Lebensmitteln. Es gibt einen großen Supermarkt in El Alto (für „westliche Luxus-Artikel“), außerdem viele Kioske (tiendas) für Eier, Milch, Süßigkeiten, Zigaretten, Brötchen usw. Für alles andere: eignet sich die Ceja (Zentrum El Altos mit riesigem Marktareal). Für speziellere Bedürfnisse finden sich Läden aller Art in La Paz.

WASSERSITUATION
Das Leitungswasser in El Alto kann zum Zähneputzen problemlos verwendet werden, zum Trinken sollte es aber abgekocht werden. Die Versorgungssituation ist insgesamt sehr gut, man kann überall Wasser kaufen, und bekommt auch überall Leitungswasser. Ausfälle sind äußerst selten.

WOHNUNGSSITUATION
Wir wohnen basisnah in einem Arbeiterviertel, etwa 12 Minuten Spaziergang vom COMPA entfernt. Unser Haus hat 4 Zimmer (jeder FW bekommt also ein Einzelzimmer), eine Küche, ein Bad, ein zusätzliches WC und ein großes Wohnzimmer mit einem Kamin, der aber noch nicht funktioniert. Es gibt einen Innenhof und eine hilfsbereite Mentorin wohnt direkt nebenan.

HANDYS UND INTERNET
Sehr gute Versorgung. In El Alto gibt es schnelles Internet (LTE), auch in unserer WG. Ein (altes) Smartphone ist empfehlenswert.

STREIKS
Bolivien hat eine ausgeprägte Streik-Kultur und eine lange Tradition von friedlichen Streiks („Bloqueos“). Oft werden für ein paar Stunden oder für ein paar Tagen wichtige Straßen blockiert. Meist wird dann ein Kompromiss mit der Regierung erreicht und die Strassen wieder freigegeben. Geduld hilft! Und: Man lernt eine andere politische Kultur kennen, die den öffentlichen Raum besetzt und vereinnahmt. COMPA nimmt vereinzelt auch an Demos (z.B. für Kinderrechte, Frauenrechte, Umweltschutz, etc.) teil.

SICHERHEIT
Direkt: Die Sicherheitslage für unsere Freiwilligen ist relativ gut und deutlich besser als in anderen Millionenstädten Lateinamerikas.
Indirekt: Die Alltagsgewalt, die man (insbesondere als FW mit entsprechenden Projekten) auch vom Hörensagen mitbekommt ist hoch. Es werden z.B. Kinder aus dem Straßenkinderprojekt getötet oder sterben aus diversen anderen Gründen (Krankheit). Nachts gibt es auf den Straßen immer wieder Schlägereien, vereinzelt auch in Nachbarschaft des FW-Hauses. Die Leute sind ängstlich und kultivieren ein negatives Selbstbild, in dem El Alto als besonders gefährliches Pflaster empfunden wird. Dies entspricht nicht unserer Erfahrung als WI: Wir wohnen seit 10 Jahren mit 3 bis 5 Freiwilligen in El Alto und es gab noch keine gravierende Vorfälle, außer vereinzelte Diebstähle. Noch nie hat jemand körperlichen Schaden erlitten.
Tagsüber sind sehr viele Menschen auf den Straßen. Man fühlt sich zwar sicher, sollte aber trotzdem ständig aufmerksam sein, Vorsicht walten lassen und seinen gesunden Menschenverstand benutzen.
Die Gefahr, im Laufe des Jahres mal beklaut zu werden ist hoch. Es ist wahrscheinlich, dass jeder FW mal eine unliebsame Erfahrung mit Diebstählen macht. Die meisten WGs werden irgendwann mal Opfer von Diebstählen. Etwa alle 3 Jahre kommt es zu einem Einbruch in die FW-WG, meist wegen Naivität von unseren Freiwilligen. Vorsicht ist geboten, wenn Freunde von Freunden (von Freunden…) bei Tag als Gäste Einblick ins Haus bekommen haben und wissen, wo die „Schätze“ lagern (z.B. Laptops). So werden Begehrlichkeiten geweckt.
Tipps: Nur gute Freunde in die WGs einladen! Wertsachen versteckt halten! Keep a low profile! Im COMPA gibt es einen Safe, den wir für wichtige Dokumente und Wertsachen mitbenutzen dürfen. Der beste Schutz ist die lokale Akzepatanz! Nie viel Geld dabei haben. Maximal 10 Euro in der Tasche reichen völlig aus. Im schlimmsten Fall (Überfall) drückt man eben diese ab und die Angelegenheit ist erledigt. Bewaffnete Überfälle kommen sehr vereinzelt vor. Ein Raubüberfall direkt vor der Haustür ist denkbar (Bedrohung mit Messer). Allerdings geht es immer um Geld, nicht um Gewalt. Wenn man dem Angreifer gibt, was er verlangt, laufen solche Zwischenfälle in aller Regel glimpflich ab. Wichtig: Nachts das Stadtzentrum möglichst meiden. Auch die Randbezirke von El Alto sind nachts gefährlich. Tagsüber ist Trickdiebstahl überall und jederzeit eine Gefahr. Vergewaltigungen sind äußerst selten, In El Alto muss man als Mädchen aber vorsichtiger sein als als Junge. Express-Entführungen sind ein Thema, allerdings normalerweise nicht für FW (in 10 Jahren gab es noch nie eine). Organhandelbanden treiben ihr Unwesen, die es aber v.a. auf bolivianische Kinder abgesehen haben.

GESUNDHEIT UND MEDIZINISCHE VERSORGUNG
Unsere Freiwilligen sind sehr gut versichert und können zu jedem Arzt und in jedes Krankenhaus gehen (natürlich auch Privatkliniken). Auch verschriebene Medikamente und die Taxifahrt ins Krankenhaus werden erstattet. Die medizinische Versorgung ist ziemlich gut. Für kleinere Fälle gibt es in der Ceja (Zentrum El Altos) das Kolping-Haus (Sammlung von Arztpraxen mit gut ausgebildeten Ärzten, die sich mit den lokalen Erkrankungen auskennen). Apotheken finden sich an jeder Ecke.
Für schwierige und ernste Fälle ist das Deutsche Krankenhaus in La Paz oder die Privatklinik Clínica del Sur zu konsultieren. Bei der Konsultation von Zahnärzten ist Vorsicht geboten (sie gehen recht brutal vor, meist wird der betreffende Zahn einfach gezogen, die hygienische Situation ist oft “ausladend”). Für zahnärztliche Behandlungen am besten auch die Clínica del Sur aufsuchen. Unbedingt vor Ausreise nochmal in Deutschland zum Zahnarzt gehen!
Typische Erkrankungen sind Durchfall und Infektionen mit Salmonellen (Durchfall mit Fieber und massiven Schwächeanfällen). Bei Ankunft muss man mit Höhenkrankheit rechnen (Kopfschmerzen, Schwäche, Fieber, Erbrechen), allerdings hängen Intensität und Dauer (max. 4 Tage) stark von der individuellen Konstitution ab. Tipps: Häufig Hände waschen (Hygiene!), angemessene Kleidung mit täglichen Wechseln (tagsüber locker, abends warm), gesunde Ernährung (frisches Obst und frisch gepresste Säfte mit vielen Vitaminen an jeder Straßenecke), Immunsystem abhärten! Genug schlafen!

Eine Gefahr im Alltag sind Straßenhunde, die gelegentlich angreifen und auch beißen, wenn man sich nicht zu verteidigen weiß. In der Regel haben sie keine Tollwut, es kann aber vorkommen. Ortskundige verteidigen sich mit Steinwürfen. Oft genügt es schon, nur so zu tun, als hebe man einen Stein auf, um den Hund in die Flucht zu schlagen.
Allergiker fühlen sich in El Alto meist wohl (keine Allergene). Giftige Tiere wie Spinnen, Schlangen, Insekten etc. gibt es aufgrund der Höhenlage nicht. Parasitenbefall (meist Magen-Darm-Trakt) kommt gelegentlich vor.
Aufgrund der hohen UV-Strahlung besteht Sonnenstichgefahr, ein Hut ist zu empfehlen. Man unterschätzt die Sonne gern aufgrund der niedrigen Temperaturen. Diese sind auch Grund für ganzjährige Erkältungen (zumindest eine dauerhaft verstopfte Nase).
Eine HIV-Infektionsgefahr ist vereinzelt vorhanden, v.a. im Umgang mit Straßenkindern (Vorsicht bei offenen Wunden!). Im Privatleben: Unbedingt Kondome benutzen!

EMPFOHLENE IMPFUNGEN FÜR BOLIVIEN:
– Impfungen aus Kinderzeiten auffrischen (Polio, Diphterie, etc)
– Hepatitis A & B (z.B. kombiniert als TWINRIX-Impfung, 2 bis 3 Impfungen)
– Gelbfieber
– Tetanus
– Tollwut-Impfung (insgesamt 3 Impfungen)
Einzelne Ärzte empfehlen auch die Cholera-Impfung. Nicht weil es in Bolivien Cholera gibt, sondern weil der Impfstoff breitbandig wirkt und es dann zu weniger Magen-Darm-Geschichten kommt.
VISUM
Die Beschaffung einer 12-monatigen Aufenthaltsgenehmigung ist etwas nervig, aber gut machbar (siehe handbuch der Vorbereitung und Leitfaden Visum der Vorgänger).

FORTBILDUNG
Staatliche Universitäten sind in Bolivien kostenlos (es gibt eine kleine Anmeldegebühr), so dass man als FW auch einen Abendkurs an einer Uni in la Paz besuchen kann (z.B. in Pädagogik, Politik oder Medizin). Dieser kann in Deutschland für Dein Studium angerechnet werden. Ansonsten passiert Fortbildung non-formal und nachbarschaftlich, z.B. organisiert in den starken Nachbarschafts-Komitees (z.B. Tanzkurse).

PREISE
Mietpreis für ein kleines Haus in Satelite: 1200 Bolivianos (1 € = 7,5 Bs)
1 Mittagessen: ca. 1 €; man kann sich für 2€/Tag auf der Straße ernähren.
Essen gehen: 1,50 € in El Alto, in La Paz bis zu 7-8 € pro Edel-Gericht; Getränke sind vergleichsweise teuer.
Häufig werden Ausländern höhere Preise berechnet als Einheimischen, besonders, wenn der Ausländer den Eindruck erweckt, sich nicht auszukennen; gute Spanischkenntnisse und ein offenes, ortskundiges/ Auftreten helfen also, das zu vermeiden.
Eintritt in Disco: 1,50 €
Kulturveranstaltungen: viele sind umsonst, die anderen verhältnismäßig teuer (z. B. Sinfoniekonzert 13-14 €)
Fernbusfahrt La Paz-Sta.Cruz (18 h Fahrt): 10 €
Nahverkehr: Tagesbudget 1 €
Empfohlenes Monatsbudget pro FW: 170-215 €
Die monatliche Zuwendung von WI beträgt 175€.
Zur Sicherheit sollten private Rücklagen von ca. 80€ pro Monat für private Extra-Wünsche (Kino, Disco, Konzerte, europäisches Essen, etc.) eingeplant werden, auch wenn diese selten ganz gebraucht werden.

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