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VORBEREITUNG

“You can´t stop the waves, but you can learn, how to surf”

Wir wollen Dich bestmöglich auf die kommenden Herausforderungen vorbereiten — mit den Schwerpunkten Einstellung & Haltung (Lernen durch Handeln), Pädagogik & Psychologie (“Welcome to crisis zone!”), Verhaltensregeln & Sicherheit, Rollenspiele & Praxis-Challenges, Globales Lernen & Machtkritik, Länder-Infos & Teamspirit, Brennpunktsozialarbeit & praktische Kompetenzen sowie Creative & Social Life Skills (u.a. Theater, Chor, Band, Musik, Medien, Zaubern & Sport). Wir laden externe Experten zu Fachvorträgen und spannenden Praxis-Workshops ein (Friedenspolitik, Impro-Theater, Postwachstum, Bedingungsloses Grundeinkommen, Kinderrechte, Didaktik, Ökologie und gesellschaftliche Nachhaltigkeit). Sozialpädagogen, Streetworker, Theater- & Zauberlehrer, Tropen-Ärzte, Psychologen, Eine-Welt-Promotoren,  Globalisierungskritiker_innen und ca. 30 ehemalige WI-Freiwillige werden Dir verschiedene, teilweise auch gegensätzliche Perspektiven näher bringen, globale Zusammenhänge kritisch hinterfragen und Vorurteile und Stereotype bewusst machen und aufbrechen. Wir stehen für eine intensive, hochwertige, facettenreiche und praxis-orientierte Vorbereitung. Ihr Neu-Freiwilligen spielt dabei die entscheidende Rolle: Ihr sollt Subjekte und nicht Objekte der Vorbereitung sein. Ihr seid die Handelnde, deren Themen und Interessen aufgegriffen werden und von Euch selbst bearbeitet werden (z.B. Open University).

Wir wolllen Euch zu Experten des Perspektivenwechselns, des kritischen Hinterfragens, des optimistischen Anpackens und des eigenverantwortlichen Handelns machen. Unsere Methoden sind interaktiv, unbequem und sehr praxis-orientiert. Wenn wir Euch mit einer Powerpoint-Präsentation über Kriminalität und das richtige Verhalten informieren, merkt es sich kaum einer. Wenn Ihr aber – irgendwann im Verlaufe des Seminars von unseren verkleideten Ehemaligen plötzlich überfallen und witzig ausgeraubt werdet, dann sorgt der kurze Adrenalin-Kick und das anschließende, erleichterte Lachen dafür, dass Ihr das richtige Verhalten in derlei Situationen besser verinnerlicht. Auch in den Bereichen Erlebnispädagogik, Psychologie, Sport, Theater, Musik und Friedensarbeit werden wir nicht nur theoretische Ansätze erläutern, sondern wichtige Erkenntnisse aus praktischer Erfahrung gewinnen. So beschäftigen wir uns intensiv mit dem Entstehen von Stereotypen und Vorurteilen, indem wir unsere eigenen impliziten Stereotypen explizit bewusst machen, hervorholen, sie für 2 Stunden hemmungslos ausleben, z.B. in in einem “Deutschen Abend” bis zur Lächerlichkeit übertreiben und dann natürlich auflösen, besprechen und kritisch hinterfragen, was das Rollenspiel mit einem selbst — und mit der Gruppe — gemacht hat. Auf diese Weise lernen wir viel mehr als in einer Theoriestunde.    

Da wir viel Wert auf Eure Partizipation legen, könnt ihr das Programm aktiv mitgestalten, indem Ihr wechselseitig spannende Mitmach-Workshops anbietet (Open University), indem Ihr zu den Themen, die Euch am meisten interessieren Arbeitskreise gründet (z.B. AK Kritische Entwicklungspolitik) und indem Ihr Eure Vertreter_innen wählt (Ländersprecher, Jahrgangssprecher bzw. Junior-Vorstand).  

Konzept & Themen der Vorbereitung

Wir wollen Dich bestmöglich auf die kommenden Herausforderungen vorbereiten — mit den Schwerpunkten Einstellung & Haltung (Lernen durch Handeln), Pädagogik & Psychologie (“Welcome to crisis zone!”), Verhaltensregeln & Sicherheit, Rollenspiele & Praxis-Challenges, Globales Lernen & Machtkritik, Länder-Infos & Teamspirit, Brennpunktsozialarbeit & praktische Kompetenzen sowie Creative & Social Life Skills (u.a. Theater, Chor, Band, Musik, Medien, Zaubern & Sport). Wir laden externe Experten zu Fachvorträgen und spannenden Praxis-Workshops ein (Friedenspolitik, Impro-Theater, Postwachstum, Bedingungsloses Grundeinkommen, Kinderrechte, Didaktik, Ökologie und gesellschaftliche Nachhaltigkeit). Sozialpädagogen, Streetworker, Theater- & Zauberlehrer, Tropen-Ärzte, Psychologen, Eine-Welt-Promotoren,  Globalisierungskritiker_innen und ca. 30 ehemalige WI-Freiwillige werden Dir verschiedene, teilweise auch gegensätzliche Perspektiven näher bringen, globale Zusammenhänge kritisch hinterfragen und Vorurteile und Stereotype bewusst machen und aufbrechen. Wir stehen für eine intensive, hochwertige, facettenreiche und praxis-orientierte Vorbereitung. Ihr Neu-Freiwilligen spielt dabei die entscheidende Rolle: Ihr sollt Subjekte und nicht Objekte der Vorbereitung sein. Ihr seid die Handelnde, deren Themen und Interessen aufgegriffen werden und von Euch selbst bearbeitet werden (z.B. Open University).

Da wir viel Wert auf Eure Partizipation legen, könnt ihr das Programm aktiv mitgestalten, indem Ihr wechselseitig spannende Mitmach-Workshops anbietet (Open University), indem Ihr zu den Themen, die Euch am meisten interessieren Arbeitskreise gründet (z.B. AK Kritische Entwicklungspolitik) und indem Ihr Eure Vertreter_innen wählt (Ländersprecher, Jahrgangssprecher bzw. Junior-Vorstand).  

Vortreffen (VT)

Das Vortreffen (VT) soll der optimale Einstieg in Dein Freiwilligenjahr sein: Der gesamte Jahrgang trifft sich an einem verlängerten Wochenende (4 Tage meist im April oder Mai), um gemeinsam unseren legendären Teamspirit  zu entwickeln: Wechselseitiges Kennenlernen, Teambuilding, endgültige Projekt- und WG-Einteilung, gemeinsame Kreativ-Aktion, Anti-Rassismus-Training,  sowie Grundlagen- und Praxis-Workshops. Du hast meist die Wahl zwischen den Schwerpunkten Bildung, Sportpädagogik, Theater, Musik, Mobile Schule und sinnvolle Freizeitgestaltung. Ihr wählt beim VT Eure Jahrgangs- und Ländersprecher_innen und könnt je nach Interesse an der Open University teilnehmen. Wir legen viel Wert auf die zwischenmenschliche Passung im Länderteam bzw. in der WG. Die Erfahrung zeigt, dass es enorm wichtig ist, mit der Mitbewohnerin eine gemeinsame Wellenlänge zu haben, so dass man sich im Jahr auch wechselseitg helfen kann (Peer-Support). Aus diesem Grund warten wir mit der endgültigen WG-Einteilung bis Ihr Euch persönlich kennen gelernt habt. Wir wollen beim Vortreffen eine vortreffliche Passung erreichen. Für alle Neu-Freiwilligen die mit Straßenkindern bzw. mit der Mobilen Schule arbeiten werden, gibt es ein tolles Zusatzangebot: Ihr dürft für 4 Tage nach Leuven (Belgien) fahren und an der wertvollen Einführungsschulung zu “Brennpunktsozialarbveit mit Straßenkindern & Mobile Schule” teilnehmen. Unsere Teilnehmer sind da jedes Jahr sehr begeistert. Themen sind u.a.: Pädagogik der Befreiung, Selbstwertsteigerung als entscheidender Schlüssel, Empowerment, Kerngedanken der Psychologie & Didaktik, praktische Spiele mit Nutzwert und Spaßfaktor, Clowning und Rollenspiele, sowie Haltung und Verhaltensweisen im positiven Umgang mit Strassenkindern. Die Kosten für Unterkunft, Seminar und Fahrt nach Belgien tragen wir für Dich. 

Vorbereitungsseminar (VBS)

“Es ist Liebe!”
Das Herzstück der Vorbereitung bildet unser intensives 14-tägiges Vorbereitungsseminar (VBS) meist Mitte August in Bad Elster. Es ist modular aufgebaut und bietet spannende Vorträge, nützliche Praxis-Workshops, sensibilisierende Rollenspiele, kreative Elemente und Spiele, sowie interaktive Kleingruppenarbeit zu allen FWD-relevanten Themen – und natürlich ein wunderbares Gruppengefühl. Das Seminar steht unter dem Motto „EINE WELT gemeinsam fair-ändern!“ und forderte immer wieder – auch spielerisch — zum Perspektiven-Wechsel auf. 
Im Seminar bearbeiten wir die Module Gruppendynamik, Vertrauensspiele, Teambuilding, Empowerment, Survival-Training, Selbstklärung, praktische (Brennpunkt-) Sozialarbeit, Länder-Infos, Psychologie & Pädagogik, Friedens- und Entwicklungspolitik, interkulturellen Verständigung, Hygiene & Gesundheit, Gefahren-Workshop & Tropenmedizin, Globales Lernen & Machtkritik, Postwachstum, gesellschaftliche Nachhaltigkeit, Kreativität (z.B. DUNDU, Clowns- und Theater, Chor, Band, Musik, Medien, Zaubern & Sport), Projektmanagement-Skills, positiven Freizeitgestaltung, sowie Elemente der Verantwortungs-Übernahme, Partizipation und Selbstverwaltung. Unsere Ehemaligen stehen Dir und Deinem Länder-Team während des gesamten VBS mit Rat und Tat (und Werwolf-Spielen) zur Seite. Wir wagen auch den Blick nach innen:Kritische Selbstreflektion, z.B. Hinterfragen von eigenen Motiven und Haltung als Freiwillige, sowie Klärung der Rollen bzw. Rollen-Diversität samt Erwartungen von Dir und Erwartungen an Dich. Denn Lernen ist die Summe aus Erfahrung plus Reflexion. Oft werden wir noch 10 Jahre später von Ehemaligen auf unser VBS angesprochen: Welch tolle Erinnerung im Herzen bleiben und wie prägend manche Erfahrung für den weiteren Lebensweg war. Diese 14 Tage werden auch Dir hoffentlich noch lange positiv in Erinnerung bleiben  …

On-Arrival-Training (OAT)

Direkt nach Landung in Deinem Gastland beginnt der Einstieg mit einer praktischen Einführungsschulung (OAT = On-Arrival-Training) von ca. 14 Tagen Dauer.

In den ersten 5 Tagen (“Länder-OAT”) geht es meist um praktisches Wissen rund um Dein Einsatzland (u.a. Politik, Geschichte, Kultur, Risiken, Fettnäpfchen, Kultur- und Verhaltensregeln). In den darauffolgenden Tagen (“Städte-OAT”) geht es um den bgestmöglichen Einstieg in Deinen konkreten Einsatzort. 

In dieser Phase wirst Du die Freiwilligen Deiner Vorgänger-Generation mehrere Tage bei ihrer Arbeit begleiten und ihnen über die Schulter schauen. Du bekommst wichtige Erfahrungen und nützliche Tipps aus erster Hand erzählt. Nicht nur Arbeitsaubläufe und – Inhalte werden hierbei weitergegeben, sondern auch Kontakte, Freunde und Freizeitmöglichkeiten. Du kannst entweder gleich in unsere WG einziehen oder erstmal für 3 Wochen in eine Gastfamilie gehen. Dienstbegleitend kannst Du an einem 3-wöchigen Intensiv-Sprachkurs (z.B. Spanisch) teilnehmen. 

Ein großer Vorteil von unserem Ansatz liegt in der Überschneidung der Freiwilligen-Generationen von 2 bis 3 Wochen Dauer. Dies wird Dir den Einstieg enorm erleichtern: Zwei Wochen intensive Einführung ersparen Dir 10 Wochen selbst auf die nase fliegen!  

In der Vergangenheit gehörten zu unseren VBS-Referenten: Andreas Zumach (Vordenker der Friedensbewegung und UN-Korrespondent), Xaver Kienle (Leiter des Behindertenzentrums Stuttgart, Workshop „Umgang mit Behinderten“), die Pädagogen Sabine Gundert (zur musikalischen Früherziehung und Alphabetisierung von Kleinkindern) und Hans Bühler (Pädagogische Hochschule Weinheim; Afrika-Experte), Karsten Eichenseher (Brennpunktsozialarbeit); Heike Milanoumi (Friedensarbeit mit Puppentheater); die ehemalige Bundesjustizministerin Herta Däubler-Gmelin (zum Thema Menschenrechte), die Pädagogin und Supervisorin Sibille Heller (fid); die erfahrene Entwicklungshelfer Alexander Solyga („Entwicklungshilfe zum Anfassen“ / DED) und Carmen Schickinger (KfW/GTZ); der Mediations- und Deeskalationstrainer Roland Straube, die Gesundheitsberaterin Bettina Rusche (Ernährung und Gesundheit), die Spanischlehrerin Isabel Gabilondo (Impuls-Sprachkurs), die chilenische Pädagogin und Psychologin Paulina Cordero („interkulturelles Lernen“), der Musiklehrer Philipp Backhaus (FW-Chor und Band), der Zauberlehrer Dr. Dieter Arnold (Workshop „Kindern ein Lächeln zaubern!“), der Gründer der Mobilen Schule Arnoud Raskin (Belgien); den Ausbilder im Bereich Interkulturelle Kommunikation Leonel Brug (Königliches Institut der Niederlande); sowie der Clownslehrer Kalle Pawlitschko (Berlin / Clowns ohne Grenzen), der Theaterlehrer Nacho (COMPA/ Bolivien) und der argentinische Sozialclown Nanny Cogorno aus Buenos Aires. Auch ein Tropenmediziner, ein Studienberater („wie geht’s nach der Rückkehr weiter?“) und eine Erlebnispädagogin werden wieder mit von der Partie sein.

Unser VBS-Programm steht unter dem Motto „EINE WELT gemeinsam fair-ändern!“ und fordert immer wieder – durch Vorträge, Workshops und Spiele – zum Perspektiven-Wechsel auf. Das inhaltliche Programm besteht weitgehend aus Modulen, die sich bereits in den Vorjahren bewährt haben und von den Teilnehmern als wertvoll zurückgemeldet wurden. In diesem Kontext heißt für uns Qualitäts-Entwicklung: Das Gute behalten, das weniger Gute streichen. Folgende Themenbereiche haben wir beim VBS 2011 mit Vorträgen, Mitmach-Workshops, Rollenspielen, Diskussionsrunden und Kleingruppenaufgaben bearbeitet:

–       Elemente der Selbstklärung: autobiographisches Arbeiten am „Lebensfluss“ nach der fid-Methode in den jeweiligen WG-Gruppen (ein Sich-Bewusst-Machen des eigenen Geworden-Seins, der eigenen Lebens-Themen, der wiederkehrenden Lebensmuster, Hoffnungen, Träume, Ängste, Blockaden und Coping Potentiale)[2]. Zudem boten wir verschiedene freiwillige Gesprächsrunden an, die für einige Neu-FW persönlich sehr akut und relevant waren: z.B. „In einer festen Beziehung in Deutschland – was tun?“ oder „Abschied, Trauer, Tod“ für Jugendliche, die einen geliebten Menschen verloren haben oder Angst haben während des Auslandsjahres zu verlieren (z.B. altersschwache Großeltern oder Mutter mit Brustkrebs).

–       Elemente der Gruppendynamik: Vertrauensspiele, Teambuilding-Aktivitäten und tiefergehende Gespräche in den jeweiligen Länder-Gruppen; Talking Stick, gemeinsame Nacht-Wanderung unter Sternenhimmel, abendliches Musizieren am Lagerfeuer, Aptapi als Symbol des Teilens und der Gemeinschaft; gemeinsames Kochen (in Teams); Ice-Breaker; Sport, humorvolle Fußball- und Volleyball-Turniere in Länder-Teams, sowie Energizer und gruppendynamische Spiele. Zudem durften die FW ein „Motto des Tages“ sowie einen „Verzicht des Tages“ losen und damit bestimmen, was für diesen einen Tag strikt verboten sein sollte: z.B. Kaffee, Schokolade, Fluchen, Duschen, Küssen, etc.  => Ziel: spielerisch den psychologisch so wichtigen Gratifikationsaufschub trainieren.

–       Elemente des Empowerment: Mit diesen Modulen sollten die Freiwilligen Selbstvertrauen tanken und sich ihrer Selbst-Wirksamkeit und ihrer Coping-Potentiale bewusst werden: Survival-Training: In unserem legendären „Bananenspiel“ wurden die FW in Zweier-Gruppen an einem fremden Ort mit einer Banane ausgesetzt und mussten eine ungewohnte, spannend-schräge Aufgabenliste abarbeiten und dann auf eigene Faust zum Seminarort zurückfinden. Auf diese Weise wollten wir ihr Improvisationstalent und ihre Spontaneität schulen und das Meistern völlig fremder und ungewohnter Situationen. So bekamen sie z.B. eine Packung Spaghetti oder eine Brotbackmischung und sollten sich ihr Essen bei wildfremden Menschen in der Küche zubereiten, was eine gewisse Selbst-Überwindung und ein Auf-fremde-Menschen-Zugehen erforderte[3]. Zudem bekamen die meisten eine Banane und sollten diese in mehreren Tausch-Schritten gegen irgendwas Sinnvolles für ihre Projektarbeit hochtauschen. Auf diese Weise erfuhren unsere Jugendliche sehr viel Gastfreundschaft und hatten am Abend unheimlich viel zu erzählen. Weitere Aufgaben rundeten den Survival-Tag ab, z.B. „Lernt wie man eine Ziege melkt!“, „Kommt in einem echten Feuerwehrauto vorgefahren“ oder „Reitet rückwärts auf einem Pferd!“). Zum Seminar-Abschluss bekam jeder sein „Power-Herz“ geschenkt: Ein rot-umrandetes Herz aus Papier, in das alle Mit-Freiwilligen ein paar persönliche und warmherzige Zeilen und gute Wünsche schreiben konnten.[4] Eine positive Gruppen-Dynamik sehen wir als wichtigste Grundlage für die erfolgreiche Gestaltung von FWD im Ausland.

– Elemente der Verantwortungs-Übernahme und Selbstverwaltung: Unsere Freiwilligen sollten früh Ownership-Mentalität und Verantwortungsbewusstsein entwickeln. Dies geschah in der Praxis über mannigfaltige Verantwortungsübernahme und demokratische Entscheidungsfindung („Selbstverwaltung“): Auf diese Weise wurde der FWD  zu „ihrem Ding“. Wir gaben viele Fragen, Themen und Entscheidungen in die Hände der Freiwilligen. Sie wählten ihre jeweiligen Vertreter (5 Jahrgangssprecher, sowie Ländersprecher und Ressortleiter), entschieden gemeinsam über angemessene Verhaltensregeln (z.B. Umgang mit Alkohol, Nachtruhe, Programmelemente). Hier ein paar bildliche Beispiele: Jahrgangssprecherin und weltwärts-FW Mareike Dottschadis moderiert ein Plenum beim VBS, FW David stellt einen Vorschlag zur Abstimmung.

–       Partizipations-Elemente: Plenen (Vollversammlungen), Methode des „Offenes Teams“,allmorgendliche „Stitzungen“ (kurze Programm-Besprechungs-Sitzungen im Stehen);Diskussionsrunden, Abstimmungen, Wahl der Ländersprecher, Wahl der Jahrgangssprecher, Wahl und Gestaltung des Jahrgangs-T-Shirts, Kummerkasten (für zeitnahes, anonymes Feedback), Tagesmotti und selbsterarbeitete Motivations-Kataloge. Zudem hielten wir es für wichtig, dass die Neu-FW nicht nur bedient werden, sondern selbst tatkräftig mit anpackten. Dies schuf eine höhere Identifikation und Wertschätzung für das Geleistete (folglich wurde jeder Teilnehmer gebeten an einem Tag für ein paar Stunden in der Küche zu helfen, z.B. beim Brot).

–       Elemente der praktischen Sozialarbeit: Praktische Tipps der Pädagogik (mit Sozialarbeiter Axel Wiest), Erlebnispädagogik, Einführung in die Mobile Schule[5], praktische Gestaltung von Workshops (samt On-Site-Rehearsal & Feedback), spielerische Alphabetisierung von Kleinkindern (Sabine Gundert), Arbeit mit schwierigen Gruppen, Do´s and Dont´s der Brennpunktsozialarbeit; nützliche Spiele zum Einstieg; Spiele ohne Verlierer; nicht-wertendes Zuhören, etc.

–       Bildungs-Elemente: In diesen Seminarblöcken ging es um die fachliche Fortbildung der Teilnehmer: Es wurden wichtige Grundlagen der jeweiligen Fachgebiete vermittelt, in zentrale Theorien eingeführt und vor allem ein direkter Bezug zum FWD im Ausland hergestellt und in kleinen Spielen und Interaktionen praxisnah ausprobiert oder angewandt: z.B. Grundlagen der Kommunikation I & II (Dr. Johannes Müller), Grundlagen der Pädagogik (u.a. Andreas Hetmanek), zentrale Aspekte der Psychologie (Dr. Albrecht Egetmeyer); Konversations-Sprachkurs mit praktischen Übungen (spanisch/englisch/arabisch), Bewusstmachung der eigenen Stereotype und Vorurteile, sowie unser beliebter Klassiker: „Welcome to Crisis Zone — Wo Lernen geschieht!“ (von Dipl.-Psych. Pablo Schickinger) über Resilienz, Coping-Mechanismen, optimale Lernumgebungen und die drei wichtigsten protektiven Faktoren der seelischen Gesundheit (u.a. eine stabile, supportive Bezugsperson).

–       Elemente der politischen und entwicklungspolitischen Bildung: Seminar, Vortrag und Diskussionsrunde mit Andreas Zumach, UN-Korrespondent und Vordenker der Friedensbewegung (u.a. zu „Friedenspolitik im 21. Jahrhundert: globale Herausforderungen“), Entwicklungshilfe zum Anfassen (mit einer DED-Fachkraft), sowie Theorie und Praxis der internationalen Entwicklungszusammenarbeit.

–       Elemente des wechselseitigen Lernens: Open University, Lernzirkel in Ländergruppen (hier wurde der frische Tages-Input in Kleingruppen verarbeitet), selbst-geschriebene Lernschilder auf jedem Rücken mit Lern-Angeboten und Lern-Gesuchen wie z.B. „Ich will Tango-Tanzen lernen!“; tägliche NAB-Runden (intensive, themenzentrierte Gespräche in Zweier-oder Klein-Gruppen). 

 

– Elemente der interkulturellen Verständigung: Hierzu zählte insbesondere der Zwei-tägiger Intensiv-Workshop „Interkulturelle Kommunikation“ mit Leonel Brug (ehemaliger Chef-Ausbilder für Interkulturelle Kommunikation am Königlichen Institut der Niederlande), sowie interkulturelle Lern-Spiele wie „Bei den Derdianen“ (Kultur-Simulation) und „Salon der Kulturen“, eine Art Mau-Mau-Kartenspiel bei dem sich ohne Wissen der Teilnehmer plötzlich die Spielregeln an unterschiedlichen Spieltischen ändern und damit Kultur-Konventionen wegbrechen (so kann die Karte „As“ für die einen „einmal aussetzen“ und für die anderen „einmal ohrfeigen“ bedeuten, was auf witzige Weise die Verschiedenheit von Kulturregeln illustrieren und sich von Kategorien wie „richtig“ und „falsch“ lösen half und stattdessen das Konzept „regional angemessen“ vermittelte. In diesem Sinne wirkte auch der Trainings-Workshop „Gewaltfreie Kommunikation – Einführung in die GfK“.

–       Informations-Elemente: Workshop zu Hygiene & Gesundheit (u.a. Dr. Richter und Dr. Egetmeyer), „Gefahren-Workshop“, Verhaltensregeln, Informations- und Planungstreffen für die Freiwilligenzeitung. Zudem: Ein Facharzt für Tropenmedizin hielt einen Experten-Vortrag zum Thema „Impfungen und Tropenkrankheiten“ und beantwortete geduldig die Fragen der Teilnehmer (z.B. zu Dengue).

–       Elemente der Horizonterweiterung und des kritischen Denkens: Vortrag zu Critical Whiteness: Kolonisierung und Dekolonisierung von Frau Aretha Schwarzbach-Apithi (mit anschließender Diskussionsrunde). Ebenso zur bolivianischen Geschichte und zur indigenen Cosmovision  (Dr. Carmen Ibanez).

Kreative Elemente: Zauber-Workshop („Kindern ein Lächeln zaubern!“), kreative Gruppeninteraktion („Du und Du“) mit Stockpuppen, die nur gemeinschaftlich zum Leben erweckt werden können (siehe www.dundu.eu von unserem Ex-FW Fabian Seewald),  Theater-Workshop (u.a. von Arne Mannott), praktischer Clowns-Workshop (Humor als Mittel der Sozialarbeit mit Argentiniens berühmtesten Sozialclown Nanny Cogorno, Clowns-Ausbilder von „Clowns ohne Grenzen“, siehe http://www.nannycogorno.com.ar),  Impro-Theater und Dekolonisierung des eigenen Körpers (u..a. mit Theaterpädagoge Nacho Pereyra, von PO COMPA, Bolivien); Grundlagen der Theaterpädagogik (mit Herrn Frommer-Eisenlohr), sowie Freiwilligen-Chor und Rockband, die mit ihren selbstgeschriebenen und umgedichteten Liedern bei der schönen Abschlussfeier für künstlerische Highlights sorgten (hier unsere FW-Band).

– Elemente des Projektmanagements: Hierzu zählten das Selbstverwaltungsprojekt „Freiwilligenzeitung“; die regionalen Themenabende (komplett von FW in Eigenregie umgesetzt, samt Planung und Gestaltung von Programm und Essen), z.B. „Arabic night“ oder „Noche Latina“ – mit anschließender Besprechung der implizit und explizit hervorgerufenen Stereotypen, Klischees und Vorurteilen.

Unsere Palästina-FW gestalteten die „Arabische Nacht“ mit regionalem Essen, Bräuchen, Sitten (alle sitzen auf dem Boden, Frauen getrennt) und Programm (Wissenswertes, Spiele, Musik und Tanz). Unten: Im Rahmen der „Noche Latina“ haben die Freiwilligen eine Wahl zum „Mister Latin Lover“ organisiert (u.a. mit den Disziplinen Tanzen, Flirten, Chili-Schoten-Essen), die unsere „Bilder im Kopf“ veranschaulichen sollten und am nächsten Morgen thematisiert wurden.

– Exkurs in die Welt der eigenen Stereotype, Vorurteile und „Bilder im Kopf“. Es war uns ein besonderes pädagogisches Anliegen für die starken Stereotypen und interkulturelle Vorurteile zu sensibilisieren, die wir alle oft unbewusst in uns und mit uns tragen. In diesem Bereich entstehen oft unzulässige Vereinfachungen und Klischees, die oft Generationen überdauern und viel zu selten kritisch hinterfragt werden. Bevor wir uns also den Kulturen in unseren Gastländern zuwandten, wollten wir uns und unsere (augenscheinlich) eigene Kultur thematisieren und hinterfragen. Dies taten wir in einem – auf den ersten Blick – sehr witzigen, auf den zweiten Blick sehr aufschlussreichen und aufwühlenden „Deutschen Abend“, der vor Klischees nur so triefte: Alles  war genauestens geregelt und folgte strikt den Regeln der deutschen Bürokratie: Zum Essen wurde nur zugelassen, wer einen mehrfach abgestempelten „Nahrungsmittel-Aufnahme-Berechtigungs-Schein“ vorweisen konnte. Hierzu musste jeder etliche Stationen durchlaufen und immer wieder ordentlich Schlange stehen: Jodel-Test, Goethe und Schiller rezitieren, ein Schlager-Lied einüben und aufführen, Biersorte-Erkennungs-Test, Nörgeln, sowie Kehrwoche und Hemden-Falten.

Was ist eigentlich Kultur? Für den „Deutschen Abend“ lautete die schlichte Aufforderung ganz einfach: „Kommt angemessen gekleidet und verhaltet Euch bitte deutsch!“ Wie genau – das blieb jedem selbst überlassen. Es war unheimlich wertvoll, zu erleben, dass so ein banaler Satz ausreichte, um ganz viele schräge Verhaltensweisen und Bilder im Kopf auszulösen: Ordentlichkeit, Seitenscheitel, Spaßbremse, in Reih und Glied, Socken in Birkenstock, Fußball, Trachten, Oktoberfest, Bierzelt-Schunkeln und mit Handtüchern Strandliegen reservieren (wie auf Mallorca). Die Jugendlichen verwandelten den Speiseraum am Abend in ein Festzelt und tanzten auf den Bänken („ein Prosit der Gemütlichkeit!“). Interessant war nun der Abgleich mit unserem tatsächlichen Selbstbild, mit unseren echten Lebensweisen und die spannende Feststellung, dass da kaum Deckungsgleichheit bestand, dass also die Assoziationen und Stereotype auf uns alle eigentlich gar nicht zutreffen; dass wir alle von einem deutschen Kulturbegriff wissen und diesen auch problemlos reproduzieren und ausleben können, der unsere Lebensrealität im Alltag aber überhaupt nicht treffend abbildet. Folglich sollten wir auch bei anderen Kulturen sehr vorsichtig mit gängigen Klischees sein und uns mit jeglichem (Vor-) Urteil sehr zurückhalten („Reserve your judgment!“).

– Elemente der positiven Freizeitgestaltung: Zur Auflockerung gab es während des VBS viele kleine Freizeitangebote: Jonglier-Station (Challenge: Jeder FW muss vor Ausreise mit 3 Bällen jonglieren können), Frisbee, Slackline, Lagerfeuer, Sport, Wizzard, Mörderspiel, Amigo Secreto.

–       Elemente des Selbstmanagements und der Selbstdisziplin: Sehr bewährt hat sich in diesem Zusammenhang die selbst-entwickelte „Zielvereinbarung“, in der jeder Neu-FW sich auf 5 Ebenen seine persönlichen Ziele setzt und diese mit messbaren Meilensteinen fassbar macht. Auch der täglich wechselnde Frustrations-Teufel (rechtes Bild: Lisa mit Teufelshörnern) war eine hilfreiche und witzige Erfindung: Der Frustrations-Teufel hatte nur die Aufgabe, die anderen Freiwilligen auf verschiedenste Weisen zu frustrieren (humorvolles Selbst-Überwindungs-und Frustrations-Toleranz-Training: z.B. „Heute nicht Duschen!“, „Nochmal hinten anstellen!“, „Wechselseitig Zähneputzen“).

–       Selbsterfahrungs-Elemente (nicht esoterisch gemeint, sondern sehr praktisch und funktional-nützlich): So wurden die Freiwilligen, die mit Menschen mit Behinderung arbeiten würden, eingeladen, eine „Behinderung“ für einen ganzen Tag am eigenen Körper auszuprobieren und auf diese Weise die Schwierigkeiten im Alltag hautnah zu erfahren (z.B. erblindet, erstummt, im Rollstuhl oder an Arm und Fuß aneinander gebunden).

Elemente der bewussten und aktiven Abschiedsgestaltung: Unsere Freiwilligen beenden mit dem Beginn ihres Freiwilligendienstes eine wichtige Lebens-Etappe (Schule, behütete Jugend, im Elternhaus leben, Abitur, etc.) und beginnen nun eine neue. Unsere Erfahrung zeigt: Nur wenn sie diesen Abschied sehr bewusst und sehr aktiv gestalten, können sie sich dann auch auf die neue Etappe (als FW im Ausland) richtig einlassen. Deshalb organisieren unsere FW zum Abschluss in Eigenregie einen „Tag der offenen Tür“ und für den letzten Abend des VBS eine schöne Abschieds- und Aussende-Feier, auf der sie feierlich und symbolisch in ihr Einsatzland entsandt werden.

Unser Konzept

An dieser Stelle werden wir ab Dezember unser Pädagogisches Konzept veröffentlichen. Modularer Seminaraufbau. Empowerment. Ownership-Mentalität. Lernen durch Handeln. “Mach-was-anders!”-Challenge. 
Mitgestaltung durch FW und Eheamlige. Kompetenz-Team. Interessante Referenten und spannende Themen. Machkritische und anti-rassistische Bildungsarbeit. Globales Lernen. Neue Aspekte einer modernen Entwicklungs-Polit-IQ. 

Vortreffen (VT)

An dieser Stelle werden wir ab Dezember unser Vortreffen (jedes Jahr im Mai) veröffentlichen. Modularer Seminaraufbau. Empowerment. Ownership-Mentalität. Lernen durch Handeln. “Mach-was-anders!”-Challenge. 
Mitgestaltung durch FW und Eheamlige. Kompetenz-Team. Interessante Referenten und spannende Themen. Machkritische und anti-rassistische Bildungsarbeit. Globales Lernen. Neue Aspekte einer modernen Entwicklungs-Polit-IQ. 

Unser Vorbereitungsseminar (VBS)

An dieser Stelle werden wir ab Dezember unser VBS-Programm veröffentlichen. Modularer Seminaraufbau. Empowerment. Ownership-Mentalität. Lernen durch Handeln. “Mach-was-anders!”-Challenge. 
Mitgestaltung durch FW und Eheamlige. Kompetenz-Team. Interessante Referenten und spannende Themen. Critical Whiteness. Gefahren-Workshop. Machkritische und anti-rassistische Bildungsarbeit. Globales Lernen. Neue Aspekte einer modernen Entwicklungs-Polit-IQ. 

On-Arrival-Training (OAT): 
Einführungsschulung vor Ort 

An dieser Stelle werden wir ab Dezember unser Vortreffen (jedes Jahr im Mai) veröffentlichen. Modularer Seminaraufbau. Empowerment. Ownership-Mentalität. Lernen durch Handeln. “Mach-was-anders!”-Challenge. 
Mitgestaltung durch FW und Eheamlige. Kompetenz-Team. Interessante Referenten und spannende Themen. Machkritische und anti-rassistische Bildungsarbeit. Globales Lernen. Neue Aspekte einer modernen Entwicklungs-Polit-IQ. 

Unser VBS-Team (VBS)

An dieser Stelle werden wir ab Dezember unser VBS-Programm veröffentlichen. Modularer Seminaraufbau. Empowerment. Ownership-Mentalität. Lernen durch Handeln. “Mach-was-anders!”-Challenge. 
Mitgestaltung durch FW und Eheamlige. Kompetenz-Team. Interessante Referenten und spannende Themen. Critical Whiteness. Gefahren-Workshop. Machkritische und anti-rassistische Bildungsarbeit. Globales Lernen. Neue Aspekte einer modernen Entwicklungs-Polit-IQ. 

Was wir von Dir in
der Vorbereitung erwarten

An dieser Stelle werden wir ab Januar 2017 unsere To-Do-Liste für den Jahrgang 2017 veröffentlichen.  

Unser VBS-Programm

We Rethought Everything

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VT-Programm

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VBS-Programm

OAT-Programm

Konzept der Vorbereitung

"Bildung ist nicht das Befüllen von Fässern, sondern das Entzünden von Feuern!"

"You can´t stop the waves, but you can learn how to surf!"

"A ship is safe in the harbour, but that´s not what a ship is built for!"

“You can´t stop the waves,
but you can learn how to surf!” 

Vorbereitungs-Programm

Hier findest Du bald unser Programm des Vorbereitungsseminars. Eine geballte Ladung Bildung, Gemeinschaft und interkulturelles Lernen im Spagat zwischen praktischem Anpacken und gemeinsamem Träumen. 

Nützliche Tools: Energizer & Ice-Breaker

Unser AK Spiele hat kurze, lustige und sinnvolle Spiele für die praktische Kinder-und Jugendsozialarbeit in kleinen und großen Gruppen gesammelt, insbesondere ohne Verlierer und Konkurrenzdruck. 

ZAK Vorbereitung

In unserem Zentralen Arbeitskreis ZAK Vorbereitung treffen sich unsere Teamer_innen und Ehemalige, um den Pronzess und Inhalt der Vorbereitung zu planen, durchzuführen und zu evaluieren. 

  • Mobile School 80% 80%
  • Website Traffic 50% 50%
  • Lern-Effekt 75% 75%
  • Erfolgswahrscheinlichkeit 74% 74%

The Results Were Amazing

Wir verstehen uns als LERNENDE ORGANISATION und versuchen Jahr für Jahr besser zu werden. Zu diesem Zweck ist das Feedback der Teilnehmerinnen an unseren Seminaren und Einsätzen enorm wichtig. Hier sind die quantitativen Ergebnisse des Info- und Auswahlseminars (nach Schulnoten 1 bis 6). Gesamterfahrung und Zufriedenheit mit dem Seminar: 1,1 (Durchschnittsnote bei 68 Rückmeldungen).